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Hemdbluse, heißt die Devise

Jetzt mal so geradeheraus gefragt. Ihr habt eure Traumreise gewonnen (ich bin so nett und lasse euch entscheiden, ob zu einer Kunststadt, einem tropischen Atoll, der blühenden Provence oder auf einen Berg im Tauwetter), aber ihr müsst innerhalb von zwei Stunden abreisen. Welches Kleidungsstück solltet ihr unbedingt im Koffer haben?

 

Was mich betrifft, ist die Sache klar: die Hemdbluse, egal wohin die Reise geht.

Instinktiv würde jetzt die eine oder andere Jeans sagen, aber vergesst nicht, dass Jeans sich nicht für ein Abendessen in der Monkey Bar in Berlin eignen und wisst ihr, wie ihr vielleicht mit denen in Bali schwitzt? Aber die Hemdbluse ist immer und überall top, bei der Stadterkundung mit dem Fahrrad bis hin zur

 

Bergbesteigung mit dem Kühlbeutel unter der Bluse, direkt auf der Haut. Oder bei Strandspaziergängen im Sonnenuntergang, lässig über den Badeanzug geworfenen.

Die Hemdbluse in Weiß gehört zu den zehn Dingen, von denen ich nie genug im Leben bekomme – frisch, faszinierend, zeitlos, auch wenn es mir seit einiger Zeit auch die Hemdblusen in Hellblau angetan haben. 

Da wir nun mit den Vorurteilen aufgeräumt haben, wenden wir uns der Art zu, wie wir Leinen tragen können:

in Form eines stilvollen ärmellosen Hemdblusenkleids, als Kasack mit tiefen Seitenschlitzen, die durch Knöpfe geschlossen werden können oder als Hose mit seitlichem Ziert-Tape, das mit einem kleinen geometrischen Lochmuster versehen ist.

Es ist ein zu 100 % natürliches Material, das Feuchtigkeit gut absorbiert, die Haut atmen lässt und sie nicht reizt. Zudem ist es antiallergen und antibakteriell – und kann sogar UV-Strahlen filtern. Machen Sie sich immer noch Sorgen wegen Falten? Ganz zu schweigen davon, dass sein Charme von einer schönen Unvollkommenheit ausgeht – genau wie auch jede von uns.

Das Wunderbare an Leinen ist, dass es schick und lässig zugleich ist. In Grunde genommen ist es eine Metapher für Leben, denn es verspricht nicht nur reine Perfektion: Wenn man es so liebt, wie es ist, wird es einen glücklich machen (das gilt aber nicht nur für Sie, denn auch ich habe vor einiger Zeit beschlossen, mir diese Philosophie zu eigen zu machen und es kappt ziemlich gut).
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Cristina Manfredi: Wer hinter dem New Fashion Journal von Marina Rinaldi steckt

Sie ist gebürtige Bielleserin und Wahl-Mailänderin und arbeitet als Mode-, Lifestyle- und Gesellschaftsjournalistin mit jeder Menge guter Laune. Sie arbeitete als Tageskolumnistin für Milano Finanza Fashion und wechselte dann zu Vanity Fair, was sie aufgab, um sich mehr Zeit für persönliche Projekte, das Schreiben, den Tango, das Laufen und ihre geliebten Katzen zu nehmen. Heute schreibt sie für Vanity Fair, L’Officiel, Marie Claire und Style Magazine, das Monatsmagazin des Corriere della Sera.